Fensterläden – Form und Funktion für die Fassade.
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"Woche der Umwelt"-Vortrag

Der Zukunftspass:
Entwicklung von zukunftsfähigen Fassaden mit System

Die Fa. hilbra stellt zukunftsfähige Fassadenelemente her. Zukunftsfähigkeit, ein Begriff der nicht selten missverständlich genutzt wird, soll bei hilbra nachvollziehbar sein - die Entwicklung des Zukunftspasses ist hierfür die Lösung. Dem Angebot beigelegt, liefert er dem Kunden eine Projektion seiner Kaufentscheidung über den gesamten Nutzungszeitraum. Für hilbra ist er zusätzlich ein Entwicklungs- und Managementtool.

Materialeffizienz und Gesundheitsvorsorge lassen sich mit dem Zukunftspass ohne großen Aufwand planen. Durch ein auf Standard-Software (MS Excel ®) basierendem Tool können die entsprechenden Variablen im Produktionsprozess berechnet und, automatisch generiert, jedem potenziellen Kunden mit dessen Angebot ausgehändigt werden. So lassen sich Rohstoffe sparen, Gesundheitsschutz verdeutlichen, Kosten senken und sogar die Kundenbindung steigern. Denn der als Auswertung entstehende „Zukunftspass“ enthält konkret planbare Entscheidungshilfen zu Kosten und Nutzen.

Mit Hilfe des Zukunftspasses kann die Nachfrage der Kunden in Richtung Nachhaltigkeit sensibilisiert werden. Denn wie soll ein Kunde eine wirklich zukunftsfähige Kaufentscheidung treffen, wenn er entscheidende Zusammenhänge nicht erkennen kann?

Anlässlich der Woche der Umwelt unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler erhielt der Geschäftsführer der Fa. hilbra, Klaus Hildenbrand, die Möglichkeit, den von ihm entwickelten Zukunftspass vorzustellen.

1.1 Vorstellung der hilbra Theo Hildenbrand GmbH

Die hilbra Theo Hildenbrand GmbH wurde 1931 als Bau- und Möbeltischlerei von Alfons Hildenbrand gegründet, man spezialisierte sich aber bald auf die Herstellung von Klapp- und Fensterläden.In dritter Generation wurde das Geschäft auch in Umwelttechnologien konsequent weiterentwickelt.Zunächst wurde ein Materialmanagementsystem zur Planung von Stoffströmen eingeführt, es folgte der Eintritt in die Umweltgemeinschaft des Schreinerhandwerks, wobei besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit im Hinblick auf Arbeitsschutz und Gesundheitsvorsorge gelegt wurde. In diesem Zusammenhang wurde 1996 auch erstmalig ein ‚Produktpass in standardisierter Form erstellt. Neue marktfähige Produkte kamen hinzu. 1996/97entwickelte und patentierte die hilbra Theo Hildenbrand GmbH einen Solar- bzw. Horizontalfaltladen [2], 2000-2005 folgte das Patentierungsverfahren für ein vertikales Faltladensystem mit motorischem Antrieb. Das Spezialgebiet der Firma besteht heute in Fensterläden zum Drehen Schieben und Falten und Fassadenautomation.

Parallel entwickelte sich der Zukunftspass zum internen Planungswerkzeug. Seit 2004 schließlich ist der Zukunftspass fester Bestandteil bei jedem Angebot der hilbra Theo Hildenbrand GmbH. So hat sich die Firma seit ihrer Gründung von einer Schreinerei zum spezialisierten Entwicklungsbüro und Generalunternehmen entwickelt.

2.1. Das Projekt: Der Zukunftspass – Materialeffizienz und Gesundheitsvorsorge zu Ende gedacht

Bei Firmen bei denen derzeit Ressourceneffizienz bewusst geplant wird, konzentrieren sich diese in erster Linie auf die Prozesse. Der Zukunftspass will darüber hinaus den potenziellen Kunden stärker involvieren. Durch leicht verständliche Informationen wird er in die Lage versetzt bewusst ressourceneffiziente, Gesundheit schonende und, über den gesamten Nutzungszeitraum betrachtet, preiswerte Produkte nachzufragen!

So wie bei der Kalkulation in jeder Position eine Auskunft über die Kosten von Produkt oder Dienstleistung gegeben werden kann, soll mit dem Zukunftspass automatisch ergänzende Informationen zur Ressourceneffizienz und zum Gesundheitsschutz gegeben werden.

Neben der reinen Preisliste verarbeitet das hilbra - Fakturierungsprogramm Daten zu Wartungsfreundlichkeit sowie Umwelt und Gesundheitswirkung. Um Manipulationen auszuschließen, sind alle Daten nachprüfbar. Sie bauen auf DIN - bzw. EN Normen, Forschungsergebnissen oder firmeninternen Kalkulationsdaten auf.

2.2. Zum Hintergrund und Verständnis

Unter dem „Zukunftspass“ versteht man sowohl den kalkulatorischen Teil innerhalb des Fakturierungprogramms als auch das Dokument welches dem Angebot beigelegt wird. Soweit die Daten intern ermittelt werden, besteht hierzu ein standardisiertes Erhebungsprotokoll, das vergleichende Aussagen ermöglicht. (Siehe Anlage)

2.3. Die Zielsetzung des Zukunftspasses

Der Zukunftspass und die Erhebungsprotokolle waren ursprünglich auf die interne Entwicklungsarbeit ausgelegt. Bald zeigte sich jedoch, dass diese Elemente automatisiert und in der Faktura integriert, ein wertvolles Instrument zur Kundenberatung darstellen. Ressourceneffizienz und Gesundheitsvorsorge kann nun direkt von jedem Kunden bewusst gefördert werden.

2.4. Was ist der Zukunftspass?

Der Zukunftspass ist ein Dokument, das jedem Angebot der hilbra Theo Hildenbrand GmbH beigefügt wird. Die Auswertungen werden aus den Daten generiert, die für das jeweilige Produkt von Relevanz sind. In übersichtlicher Form werden z.B. veranschaulicht:
  • Welche Produktvarianten gibt es?
  • Welche Auswirkungen haben die Produktvarianten auf die Gesundheit?
  • Welche Folgekosten durch Wartung etc. sind bei welcher Produktvariante zu erwarten?
  • Welche Variante wird als die umweltschonendste eingestuft?
Auf einfache und anschauliche Art und Weise lassen sich so, Produktvarianten ‚durchspielen’, was für Kunden, als auch Betriebe, eine wichtige Entscheidungshilfe darstellt.

2.5. Der Nutzen des Zukunftspass

    Auf einen Blick:
  • Kostenreduktion auf Grund systematischer Analyse
  • Entwicklungswerkzeug für innerbetriebliche Projekte
  • Entscheidungshilfe für den potentiellen Kunden (in der Regel Laien)
  • Vertrauensbildende Maßnahme gegenüber dem Kunden
  • Zukunftsfähige Entscheidung direkt am Ort der Kaufentscheidung

2.6. Die Auswertung

Grafik Flussdiagramm erste Tabelle des Erfassungsprotokolls

3.1 Methodischer Ansatz

Bei der Erstellung der Systematik des Zukunftspasses war die einfache und bedienerfreundliche Integration in das Tagesgeschäft oberstes erklärtes Ziel. Mit dieser Priorität war es unvermeidlich in einzelnen Details Unschärfen zu akzeptieren.

Erst wenn bei jeder kleinen alltäglichen Entscheidung auch die Erkenntnis wach gehalten wird, dass wir vor immensen Herausforderungen in Bezug auf Ressourceneffizienz und Gesundheitsvorsorge stehen, kann auch tatsächlich eine Wende in Richtung dieses Bewusstseins erzielt werden.

3.2 Auswirkungen des Zukunftspasses in der Produktion

Die Aufarbeitung der Daten für den Zukunftspass setzt voraus, dass diese auch zur Verfügung stehen. So müssen Lieferanten Ihre Produkte volldeklarierten (häufig ist dies noch schwer umzusetzen so dass in den Bestellformularen eine absolute Minimalforderung, siehe Lieferantenformular in Faktura-Programm) abverlangt wird. Erfolge dieser Vorgehensweise sind z.B.:

·Der Forst bietet hilbra die Möglichkeit das eingeschlagene Holz, noch mit Krone, talabwärts im Wald über eine Austriebsperiode zu lagern => sehr effiziente Trocknungsmethode mit wirkungsvoller Ausschwemmung von Mineralien => schnelle Trocknung ohne nennenswerten Energieeinsatz und exzellente Holzqualität durch verzugsarme Trocknung. Der niedrige Mineralgehalt macht das Holz zudem für tierische Schädlinge unattraktiv

·In enger Zusammenarbeit mit unserem Lieferanten für Holzfenster konnten wir ein Fenster entwickeln, welches unsere Forderungen exakt erfüllt und guten Gewissens mit unseren Läden mit vertrieben werden kann.

3.3 Praxisbeispiel „Zukunftsfähige Fassade“

Was ist eine zukunftsfähige Fassade?

Der Begriff „Zukunftsfähigkeit“ wird zur Zeit inflationär und nicht selten missverständlich genutzt.

Eine zukunftsfähige Fassade ist in den folgenden Überlegungen ein System, das sich wie diese Löwenzahnblüte verhält:

Ist es nass und kalt verschließt sie sich gegenüber der Umwelt. Tritt jedoch die Sonne hervor streckt sie sich ihr entgegen um sich schließlich im warmen Sonnenlicht zur vollen Pracht zu entfalten.

Nach ihrer Blüte vergeht sie oder wird von Kaninchen verspeist. Der Mistkäfer verwertet dann den Rest.

Im nächsten Jahr kann diese Vorstellung dann von neuem beginnen.

Die Blume ist also klimaaktiv, weil sie auf die äußeren Einflüsse wie Temperatur, Feuchte, Helligkeit etc. energieeffizient reagiert, sie ist vollständig recyclebar und die Rückstände sind für den Mistkäfer ungiftig.

Da dieser Vorgang recht effizient von statten geht, darf man ihn zudem wirtschaftlich nennen.

Diese Eigenschaften muss eine zukunftsfähige Fassade auch mitbringen will sie dieser Bezeichnung gerecht werden.

Eine zukunftsfähige Fassade ist also:
  • Klima-aktiv und ressourceneffizient
  • Gesundheitlich unbedenklich
  • Wirtschaftlich
  • Motorische Fensterläden mit Dickschichtlasur

  • Ist die Lackierung mit synthetischer Dickschichtlasur nachhaltig?
  • Betrachtet man den Herstellungsprozess dieser Lasur, so handelt es sich um ein Petro-Produkt, nachhaltiger wäre hier die Verwendung natürlicher Inhaltsstoffe. Da die Lasur wasserlöslich ist muss sie fungizid ausgestattet sein, was vor allem bei der Verarbeitung gesundheitlich problematisch ist.

  • Wie hoch ist der Energieverbrauch der Antriebe?
  • Da hier mit sehr niedrigen Strömen gefahren wird und die Fahrdauer am Tag nur wenige Minuten beträgt ist der Stromverbrauch gering. Ein manuellerAntrieb würde aber natürlich überhaupt keinen Strom verbrauchen.

    Hier stellt sich also die Frage:

  • Welche Energieeffekte bringt die BUS - Steuerung?
  • Die Erfahrung hat gezeigt, dass manuelle Läden, gegenüber den motorischen, deutlich seltener genutzt werden. Bereits eine einfache Zeitschaltuhr kann die Bedienungshäufigkeit erhöhen und bei einer BUS – Steuerung habe ich die Möglichkeit eine klare Klimaaktivität mit Hilfe von Sensoren zu realisieren.

    Dieses Beispiel zeigt daher deutlich, dass Komfort und Zukunftsfähigkeit keine Widersprüche sein müssen.

    Manuelle Faltläden

  • Wie wirkt sich die synthetische Lasur auf die Nachhaltigkeit aus?
  • Diese Läden sind mit einer synthetischen Lasur behandelt, eine Eigenschaft die, wie bereits bei der vorangegangenen Folie gesehen, nicht als zukunftsfähig bezeichnet werden kann.

  • Ist der Kantenschutz aus Aluminium positiv?
  • Die Umrandung der Läden mit dem hell eloxierten Aluminium erhöht die Dauerhaftigkeit der Vollholzläden. Dieser Materialmix muss aber im Bezug auf die Ressourceneffizienz kritisch gesehen werden.Es wurde daher darauf geachtet, dass beide Materialien leicht voneinander getrennt werden können.

  • Wie wirkt sich das weit auskragende Dach auf die Wartungsintervalle aus?
  • Beeindruckend ist hier die Tatsache, dass der bauliche Witterungsschutz hervorragend ist. Das weit auskragende Vordach hält schädliche Witterungseinflüsse wie Regen, UV-Bestrahlung und all zu starke Temperaturschwankungen von den Läden fern.

    Die hohe gestalterische Qualität ist ebenfalls ein zukunftsfähiges Kriterium. Unabhängig von modischen Trends werden, formal ausgereifte Produkte stets länger genutzt, als jeglicher modischer Schnick-Schnack!

    Horizontalfaltläden aus rohem Holz

  • Wie ressourceneffizient ist rohes Holz?
  • Diese Fassade ist nun Zukunftsfähigkeit pur! Rohes Holz ist auch nach der langen Lebensdauer ein Wertstoff.

  • Wie klimaaktiv ist diese Fassade?
  • Im geöffneten Zustand geben die Läden den Blick frei, bieten aber trotzdem noch Schutz vor der hoch stehenden Sommersonne.

    Sie schützen im geschlossenen Zustand vor zu viel Sonnenlicht, unliebsamen Blicken und im schlimmsten Fall vor Einbrechern.

  • Wie gestalterisch anspruchsvoll ist sie?
  • „Form Follows Function“, dieses von dem Architekten Sullivan geprägte Postulat wurde hier hervorragend umgesetzt. Die Funktion wird an dieser Fassade durch die Formverdeutlicht. Die Erweiterung der Funktion auf Bereiche der Zukunftsfähigkeit ist hierbei das Gebot der Stunde.

  • Wie gut recyclebar sind die Komponente?
  • Wie bereits oben beschrieben ist Holz auch am Ende seiner Nutzungsdauer ein Wertstoff. Zu bedenken ist aber hier, dass die rohen Leisten aus Douglasie vergrauen werden. Hier wurde es bewusst gewollt.

    Wie nachhaltig ist aber eine solche Fassade farbig ausgeführt?
Horizontalfaltläden grün lasiert

Hier gelten all die positiven Eigenschaften der Fassade aus der vorangegangenen Folie. Da aber natürlich diese Vergrauung des Holzes verständlicherweise nicht jedermanns Sache ist, wurde hier bewusst ein Farbton gewählt, welcher mit der Farbe der umgebenden Gebäude korrespondiert.Damit dies auch in nachhaltiger Weise möglich geschieht wurde hier eine CO2 – neutrale Lasur [4] eingesetzt.

Doch wie kann der Interessent nun erkennen welche „Inneren Werte“ sein Produkt besitzt?

Zuerst müssen die „Inneren Werte“ systematisch erarbeitet werden. Einige der hierfür notwendigen Instrumente erkennen Sie auf Bild8.

Für den Zukunftspass wird sowohl auf interne Daten zurückgegriffen, die da sind:

Zeiträume nach denen ein Renovierungsanstrich bei unseren Kunden notwendig wurde.

Konstruktive Daten (z.B. der Grad der Erwärmung von geleimten Eckverbindungen an heißen Sommertagen)

Informationen über den Trockenvorgang des Holzes

Für die externe Datenermittlung stützen wir uns auf Erkenntnisse:

aus dem MIPS-Konzept nach Prof. Schmidt – Bleek

aus dem Fassmodell nach Dr. W. J. Rea

von DINs und ENs

Eine wichtige Grundlage sind auch die Farbtabellen des Qualicoat mit denen wir Farbton abhängige Prognosen wagen können.

Der Umgang mit Preislisten ist für einen Kaufmann eine leichte Übung. Die an hand der hier aufgeführten Instrumente erzielten Ergebnisse ergänzen nun die Preislisten. Jeder Modellpreis, aber auch alle Ausführungsvarianten und Extras sind nun mit diesen zusätzlichen Parametern ausgestattet. Mit der Erstellung eines Angebots wird nun, ohne weiteren Zeitaufwand der Zukunftspass erstellt.

So wie ich mit Alternativangeboten auch Alternativpreise erhalte, so erhalte ich damit auch automatisch alternative Bewertungen hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit des angebotenen Produkts. Der dynamische Optimierungsprozess, wie er uns beim Preis bestens bekannt ist, kann nun auch in den Bereichen Gesundheitsvorsorge und Nachhaltigkeit beginnen!

Und so sieht das Ergebnis aus!

Der automatisch generierte Zukunftspass bietet nun, dem Angebot beigelegt, eine schnelle Orientierung für den Kunden.

Der schnelle Nachhaltigkeitscheck (Markierung oben) und die Wirtschaftlichkeitsbewertung über einen Zeitraum von 30 Jahren (beide Kreise unten) bieten einen schnellen Überblick. Die zweite Seite begründet dann die Ergebnisse von Seite 1. Als Abstrakt aller ermittelten Daten bietet dieses Balkendiagramm eine schnelle Bewertung. Es ist gegliedert in die Bereiche:

Umwelt

Gesundheit

und Wirtschaftlichkeit.

Der Balken „Gesamt“ ausschließlich das Mittel der oberen 3 Balken ab. Eine Gewichtung ist hier nicht vorgenommen worden, diese Arbeit muss vom Betrachter geleistet werden.

Bereits hier ist der Zukunftspass eine Orientierungshilfe für den Kunden,er liefert aber auch wichtige Entscheidungshilfen für das Unternehmen.

Die beiden Grafiken der Wirtschaftlichkeitsanalyse {Bild11} stellen eine wirtschaftliche Projektion dar. Im rechten Diagramm werden alle zu erwartenden Kosten für Wartung und evtl. Neuinvestition ermittelt. Die linke Bilanzgrafik zeigt auf wie sich die Kosten zusammensetzen und wie viel Geld der Kunde zum Zeitpunkt des Kaufs zurücklegen muss um alle zu erwartenden Kosten im Betrachtungszeitraum zu decken. Auf dieser Basis ist es möglich über Wartungsverträge nachzudenken, auf jeden Fall erlaubt diese Darstellung aber eine fundierte Qualitätsbeurteilung!

Und so sieht der Zukunftspass in der Praxis aus!

Deutlich wird die Aussagekraft des Zukunftpasses, wenn man verschiedene Ausführungen des jeweilig gleichen Bauvorhabens gegenüberstellt.

Der linke Ausschnitt zeigt die realisierte Ausführung der bereits vorgestellten Fassade (links oben). Bereits der schnelle Nachhaltigkeitscheck zeigt, dass sich hier alles im „grünen“ Bereich befindet.

Hätte man aber die Läden nicht in Douglasie sondern in Kiefer gefertigt, wäre die normgerechte Oberflächenbehandlung nicht mit der fungizidfreien Lasur möglich gewesen. Der Bereich Umwelt erreicht dadurch nicht mehr die Mindestforderung von 60%. Und kann daher nur noch bedingt empfohlen werden.

Nicht mehr empfehlenswert ist, das für dieses Beispiel ausgewählte Ladenmodell. Dessen Konstruktion führt zu sog. Feuchtenester in den Holzverbindungen, welche das Kiefernholz in kürzester Zeit zerstören würde.

Der daraus resultierende Wartungsaufwand hinterlässt seine Spur in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.

Die Bilanzgrafik zeigt nun eindrucksvoll, dass ich beim Kauf dieser Läden nochmals den Einstandspreis zurücklegen müsste um die Kosten während der Nutzungsdauer bestreiten zu können.

Auch wenn der Einstandspreis der rechts dargestellten Version zuerst einmal günstiger ist wird es nach Kenntnis der Zusammenhänge vermutlich nur noch wenige geben die diese Version bevorzugen werden!

4.1 Übertragbarkeit des Zukunftspasses auf andere Gewerke

Während die Kalkulation von Fassaden bereits eine recht aufwendige Arbeit darstellt gibt es zahlreiche produzierende Betriebe mit deutlich einfacherer Kalkulation. Unabhängig ob Stahlkonstruktionen gebaut oder Brötchen gebacken werden – dieses System kann leicht auf andere Gewerke übertragen werden. Jede Position einer Preisliste besitzt eine Relevanz im Hinblick auf Ressourceneffizienz und Gesundheitsvorsorge. Mit diesem System können beliebig viele Variablen pro Preisposition in einer auf Excel basierenden Preisliste eingegeben werden und somit ein aussagekräftiger Zukunftspass erstellt werden.

Die Übertragbarkeit auf Dienstleistungen ist ebenso einfach möglich, da Ausgangspunkt des Zukunftspass immer die Preisliste ist.

5.1 Resümee und Ausblick

Die Arbeit mit dem standardisierten Erhebungsprotokoll und dem Zukunftspass haben bei allen Mitarbeitern völlig neue Einsichten befördert. So stellten sich die Mitarbeiter während einer Besprechung z.B. die Frage wie lange eigentlich Läden von hilbra dem Zahn der Zeit standhalten. Bei den Holzläden der Produktlinie „Handwerkskunst“ legten sich alle schließlich auf eine minimale Nutzungsdauer von erstaunlichen 50 Jahren fest. Diese Erkenntnis wirkte sich prägend auf die tägliche Arbeit aus.

Die intensive Arbeit mit diesem Tool hat inzwischen auch Einzug in die Lehrlingsausbildung gefunden. Es ist angedacht Schulungen auf unterschiedlichen Levels anzubieten bei denen der Zukunftspass der „Rote Faden“ darstellen wird. Mit regelmäßigen Führungen der Vorschüler des örtlichen Kindergartens Besuchen von Schulklassen und Gruppenveranstaltungen hat hilbra diesen Weg bereits eingeschlagen.

Literatur

[1]Rollladen-Tore-Sonnenschutz 11/2003 und 4/2007

[2]Patent Nr. 197 10 801; Vorrichtung zur Anordnung von mindestens einem Abdeckteil im Bereich von Maueröffnungen

Erfinder: Klaus Hildenbrand, 97896 Freudenberg - Ebenheid

[3]Die klima-aktive Fassade; Herausgeber: Dietmar Danner, Friedrich H. Dassler,

Jan R. Krause; Verlagsanstalt Alexander Koch; Leinfelden-Echterdingen

[4]Certificaat erteilt von KlimaatNeutraal Groep an die Auro Pflanzenchemie AG;

Postfach 1238D-38002 Braunschweig

[5]MAIA – Einführung in die Material-Intensitäts-Analyse nach dem MIPS-Konzept;

Wuppertal Texte; Friedrich Schmidt-Bleek, S.Bringezu, F. Hinterberger, C. Liedtke, J. Spangenberg, H. Stiller, M.J. Welfens Birkhäuser

[6]Dr. W.J. Rea, Enviromental Health Center, Dallas, 8345

[7]Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin

[8]Qualicoat, Postfach 10, CH-8027 Zürich nach oben
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